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Über die Ostsee nach Dziwnów

Donnerstag, 18.07.2019

 

Swinemünde - Dziwnów

5:30h   

26,6sm   

 

Das Sperrgebiet 13 ist geöffnet.

 

Es ist wenig Wind angesagt und dieser soll erst im Laufe des späten Vormittags einsetzen. Wir lassen uns Zeit und laufen erst um 10:20 Uhr aus. 

Bald liegt die Ostsee, fast spiegelglatt vor uns. Ich geniesse erst mal den Blick in diese unendliche Weite. Wie habe ich das vermisst! Dieses gezähmte Meer senkt meinen Pulsschlag. Ich bin angekommen. Leider bedeutet diese glatte Fläche, in der die höchste Welle unsere Bugwelle ist, aber auch kaum Bewegung in der Luft. Heisst, die Segel bleiben erst mal unten und der Diesel tuckert vor sich hin. 

Blick zurück auf Swinemünde
Blick zurück auf Swinemünde

Kurs Ost ist wohl nicht so angesagt, denn wir sind weit und breit das einzige Boot.

Wir haben uns bei Safe Trx, eine App der Seenotretter, angemeldet. Diese möchte ich jetzt mal ausprobieren. Ich werde hierzu später noch gesondert von unseren Erfahrungen schreiben. Nur so viel, unser Sohn, welcher einer unserer Aufpasser ist, hat uns sofort auf dem Schirm ;-)

Save Trx - Seenotretter
Bildschirmaufnahme von Save Trx - 1000 km entfernt sieht unser Sohn wo die FairLady jetzt ist

Da! Ich spüre ein Lüftchen und tatsächlich, der Windmesser zeigt nach 2 Stunden um die 2,5 kn endlich 8,2 Kn. Mit den alten Segeln hätten wir nicht mal einen Gedanken daran verschwendet - aber jetzt hoch mit dem Gross und raus mit der Genua. Aus der Motor! Und siehe da: mit einem Am-Wind-Kurs mit 3-4 kn über Grund können wir noch herrliche1,5 Stunden Segeln.

Irritierend finde ich nur die Zunahme der Wellenhöhe auf fast einen Meter. Das passt nicht zusammen mit unseren Erfahrungen bei in Spitzen 10 kn Wind.

Rolly Tasker, Vertretung Tuchwerkstatt Greifswald
Neue Segel
 Save Trx
Unsere Fahrt laut Save Trx

Dann liegt die Mündung der Dziwna vor uns. Diese ist übersichtlich genug, dass wir auch ohne Antwort von Port Control einfahren. Wir hoffen auf einen Liegeplatz in der für uns neuen Marina. Diese ist aber um 15:00 Uhr schon voll. An die Aussenmole ins Päckchen wollen wir nicht. Dann fahren wir lieber wieder in den Fischerei Hafen. 

 

Infos unter Marinas: 

☸ Marina Dziwnów und Fischereihafen 

Auch dieser ist inzwischen komplett renoviert.

 

Wir bezahlen für 2 Nächte und der Hafenmeister lässt uns wissen, dass wir das Boot am nächsten Tag so gegen 10-12 Uhr in die Marina verholen können.

 

Nach dem das Boot gut vertäut ist, machen wir einen Spaziergang am Strand und in den Ort, in dem grosse Kirmes ist. Wir futtern uns an den Ständen durch und somit ist das Abendessen erledigt.

Freitag, 19.07.2019

 

Ich habe damit gerechnet, morgens oder nachts durch das Ein - und Ausfahren der Fischflotte geweckt zu werden. Dem ist aber nicht so. Die Fischer sind total lieb und schleichen förmlich in den Hafen. Das sie auch anders können, merkt man dann nach 9 Uhr.

 

Wie immer schleicht sich Klaus morgens von Bord und kauft frischen Fisch. Das hatten wir zuletzt auf Fehmarn. Wie habe ich das vermisst!!!

 Um 12 Uhr beschliessen wir in unserer Lieblingsgarküche essen zu gehen. Unsere Nachbarcrew schliesst sich gleich an – Frühstück hatten wir ausgelassen. Ich weiss nicht, ob ich die deftige Mahlzeit auf nüchternen Magen nicht vertragen habe. Plötzlich verspüre ich einen schweren Druck auf dem Solarplexus und mir wird ganz anders. Mein Kreislauf bricht zusammen. Ich muss mich erst mal hinlegen. Damit ist der Nachmittag für mich gelaufen. Zurück an Bord verziehe ich mich in die Koje und schlafe bis in den frühen Abend. 

 

Zum Abendessen gibt es den frischen Fisch. So lecker!

 

Weil es mir dann besser geht, gehen unsere Tochter und ich an den Strand zum Sonnenuntergang. Das hatte ich ihr versprochen. Es war einfach berauschend und hat mich für den verlorenen Tag entschädigt.

Dziwnów Sonnenuntergang
Einfahrt in die Dziwna bei Dziwnów

Ach ja, wir haben nicht mehr in die Marina verholt….

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