· 

Danzig und Umgebung - Saisonende

Donnerstag, 5.September 2019

 

Diesmal haben wir einen Wagen gemietet. Wir wollen noch ein paar Dinge organisieren, die über die Winterzeit erledigt werden sollen. Zum einen soll die Lady neue Sitzkissen im Cockpit bekommen und auch die Winterplane muss wohl neu gemacht werden. Im Baltikum und SKANDINAVIEN wird die Wahrscheinlichkeit, dass wir im Winter einen Hallenplatz bekommen, immer geringer.

 

Der Krantermin steht und hoffentlich kommen wir noch zum Segeln. Der Wetterbericht sieht nicht berauschend aus.

FairLady liegt genauso, wie wir sie verlassen haben, an ihrem Platz. Etwas eingesponnen vielleicht ;-). Auf dem Weg vom Flughafen waren wir etwas einkaufen. Wir richten uns wieder ein und kochen etwas.

Michal teilt uns mit, dass er für morgen den Segelmacher für ein Angebot für die Winterplane und eine neue Kuchenbude zum Hafen bestellt hat. Er selbst hat sich einen halben Tag frei genommen. Wow, wir fühlen uns geehrt!

 

Ursprünglich wollten wir nur unser Wintercover erneuern, aber die Kuchenbude ist diese Saison an den Nähten etwas durchgescheuert und damit undicht.

Ausgelöst wurde dieser Renovierungswahn durch Michal und Martyna, welche uns von dem tollen Preis für ihre neuen Kissen berichtet hatten. So kam die Idee auf, die Gelegenheit zu nutzen und unsere diesen Winter auch neu machen zu lassen. 

 Wir sind gespannt auf die Preise in Polen.

Freitag, 6.September 2019

 

Ausschlafen und ein gemütliches Frühstück. Und dann nehme ich mich erst mal der Spinnenweben an. Selbst die Polster im Salon muss ich absaugen.

 

Michal kommt um die Mittagszeit und der Segelmacher mit einer Stunde Verspätung. Es ist nicht das erste Mal, und wir lernen: hier nimmt man es mit der Pünktlichkeit nicht so wichtig. Wir nutzen die Zeit und besprechen mit Michal die Vorgehensweise. Er rät uns, auch ein Angebot für die Kissen im Cockpit einzuholen, damit wir einen Vergleich haben.

Das Gespräch mit dem Segelmacher läuft sehr positiv. Er schaut sich unser altes Wintercover an und schlägt vor, es zu reparieren. Das spart uns gute 3000 Zloty. In Polen sind die Arbeitsstunden günstiger, aber bei dem Material, das das Gleiche ist, welches in Deutschland verwendet wird, tut sich nicht viel. Deshalb lohnt hier eine Ausbesserung allemal.

 

Wir lassen uns eine neue Kuchenbude anbieten. Wir möchten mehr Fenster, Mückennetze und uns wird ein Umbau zum Bimini vorgeschlagen. Hört sich gut an. Ich lasse mir dann gleich noch Cover für die Luken anbieten und Klaus möchte ein Cover für die Pinne. – Jetzt sind wir gespannt auf die Preise.

Nachdem der Segelmacher weg ist, fahren wir mit Michal zu dem Upholsterer, der seine Kissen gemacht hat. Diese liegen fertig vor Ort und so können wir die Arbeit begutachten. Wir sind begeistert. Mal schauen, welchen Preis wir vom Segelmacher bekommen.

Michals fertige Kissen
Michals fertige Kissen

Die Strecken in der Drei Stadt sind nicht ohne und somit ist der Nachmittag schnell um und wir treffen uns mit Martyna und Kindern in Gdynia zum Abendessen. Danach bummeln wir noch etwas durch Gdynia und lassen uns von Michal und Martyna die Highlights zeigen. 

Samstag/Sonntag 7/8. September 2019 Segeln

 

Der WETTERBERICHT für das Wochenende ist nicht so berauschend. Wir wollen trotzdem mit Martyna und Michal segeln gehen. Am späten Vormittag legen wir ab, Kurs Danziger Bucht. Inzwischen hat sich auch Agnieszka bei Martyna gemeldet. Sie und Ihr Mann haben sich auch gerade eine Winga 87 gekauft und würden sich freuen uns zu treffen. Der ursprüngliche Plan sich auf der Halbinsel Hel zu treffen wird fallen gelassen.  Im Endeffekt enden wir, nach einem schönen Segeltag, in Sopot. 

Die Lena läuft kurz nach uns ein und so liegen das erste Mal zwei Wingas hintereinander an der Mole. Ein faszinierendes Bild nicht nur für uns. 

Wir erfahren, dass unser YouTube Kanal den Ausschlag gab, sich eine Winga zu kaufen. Das ist ja ein Ding, denn wie schon früher erwähnt haben auch Martyna und Michal Ihre Diana gekauft, weil sie so begeistert von der FairLady sind.

Natürlich wird viel gefachsimpelt und wir freuen uns darüber, wie glücklich Michal mit den Segeleigenschaften der FairLady ist, denn er hat die Winga ja gekauft, ohne je eine gesegelt zu sein. Er, der von Kindesbeinen gesegelt ist, schon in jungen Jahren zusammen mit seinem Vater und Bruder ihr erstes eigenes Boot selbst gebaut hat, der Regattasegeln liebt und dem kein Wind zu stark und keine Welle zu hoch ist, suchte einfach ein schönes Familienboot, um seiner Frau, die es eher gemütlich liebt, gerecht zu werden. Dass er dabei auf ein Boot stösst, auf dem das Segeln auch noch Spass macht, das hatte er gar nicht zu hoffen gewagt. Nun von der Pinne haben wir ihn den ganzen Tag nicht wegbekommen. ;-)

Beste Fischsuppe an der polnischen Küste
Beste Fischsuppe an der polnischen Küste
Lena und FairLady in der Marina Sopot
Lena und FairLady in der Marina Sopot

Sonntag ist es dann mit dem Wind ganz vorbei und so geht es unter Motor mit einem Abstecher zur Westerplatte zurück nach Gorki. Nach dem Vertäuen der FairLady fahren wir mit den Autos zurück nach Danzig und haben ein super Piroggen Restaurant aufgetan. So geht ein wunderbares Wochenende sehr gemütlich zu Ende.

Montag, 9.September 2019   WANDERDÜNEN

 

Ja, die Wanderdünen wollten wir schon von Leba aus besuchen, aber da ging uns ja leider die Zeit aus.

 

Also soll es heute mit dem Auto hingehen und dann gleich richtig in den 18618h grossen Slowinski Park Narodowy (Nationalpark),welcher die einzigen Wanderdünen Europas beherbergt. Seit ca 5000 Jahren wandern diese jedes Jahr gut 10 m. Die höchste Düne soll 42m hoch sein.

 

Eine kurze Strecke gibt es eine gut ausgebaute Autobahn, aber dann geht es nur noch durch eine schöne Landschaft mit ganz vielen Alleen voran und deshalb brauchen wir im Endeffekt für eine Strecke über 3 Stunden. Das hat sich aber in jedem Fall gelohnt.

Es ist eine wunderbare Wanderung durch die Dünen, an der Ostsee entlang, welche mit ca. 32 km die Nordgrenze des Parks ist und mit der Besichtigung eines Leuchtturmes, der uns noch mal einen schönen Blick über den Nationalpark bescherte durch Pinienwälder zurück. Hier und da sieht man auch noch Reste alter Bunker, sehr wahrscheinlich zur Küstenbewachung noch von den Deutschen gebaut. Ab und an gibt es kleine Schauer, aber die dicken Regenfronten passierten uns in beruhigendem Abstand.

In einem etwas feudalerem Restaurant in Danzig gehen wir Essen bevor es zurück auf die Lady geht.

Dienstag, 10. September 2019   Marienburg

 

Es regnet in Strömen und so passt unser Plan, uns die Marienburg an zuschauen, perfekt.

Um 1300 gebaut, ist die Marienburg der grösste Backsteinbau Europas und gehört zum UNESCO - Welkulturerbe. Von 1309 bis 1454 war sie der Sitz der Hochmeister des Deutschordenstaates. Danach gehörte sie mal zu preussisch Polen, Polen, Preussen und war auch Zeitweise unter schwedischer Kontrolle.

 Sie liegt gute 50 km ausserhalb von Danzig bei dem Ort Malbrok. Es fahren auch Busse hier hin.

Nicht nur ist die Burg beeindruckend, auch die Führung mit den Kopfhörern ist klasse. Gut das wir Zeit haben, denn einen Tag braucht man hier schon. Empfehlenswert ist auch das Restaurant im Gewölbekeller, wo man Speisen angelehnt an die damalige Zeit geniessen kann.

Auf dem Rückweg bekommen wir auch das Angebot für unsere Kuchenbude, so wie die Cover für die Luken und die Pinne per Mail. Das passt. Die Kissen bekommen wir wesentlich günstiger bei dem Sattler in Gdynia.

 

Mittwoch, 11. September 2019   klar Schiff

 

Die Sonne scheint und der Wind soll zum Nachmittag auch nachlassen. Der perfekte Tag um aufzuräumen, zu putzen und die Segel abzuschlagen. Auch die Kissen in der Plicht werden ausgebaut, damit wir sie noch nach Gdynia bringen können.

Ausbau der Polster
Ausbau der Polster
Ein Fender sauber - der Vergleich ;-)
Ein Fender sauber - der Vergleich ;-)

Donnerstag, 12. September 2019   auskranen 

 

Für 9:00 Uhr haben wir den Krantermin. Ich bin schon ein bisschen nervös. Der Kran ist etwas zu spät, aber der Mast ist schnell gelegt und vom Boot gehoben und dann schwebt die FairLady  auch schon an Land. Noch während sie am Kran hängt, wird unter ihr der Bock zusammengeschweisst. Viele Hände arbeiten fleissig. Gegen Mittag verlassen wir Gorki und machen uns mit einem vollbepackten Auto auf zu unserem Hotel. Michal kommt nach der Arbeit vorbei und packt die Kissen in sein Auto, so dass wir den Leihwagen morgen ohne Probleme abgeben können. Klaus und ich fahren dann noch mal nach Danzig zum Essen.

Freitag, 13. September 2019   

 

Wir machen doch tatsächlich einen faulen Vormittag und geben mittags das Auto ab. Am späten Nachmittag holt uns Michal ab und wir bringen die Kissen zum Sattler. Ich tue mich echt schwer damit, mich für eine Farbe zu entscheiden. Bis jetzt bin ich mir nicht sicher, ob meine Entscheidung richtig war. Ich werde wohl warten müssen, bis sie fertig sind.

Abends treffen wir uns mit Martyna zum Abschiedsessen in Rewa.   JA, es tut richtig weh das Abschiednehmen von diesen zwei lieben Menschen. Wir freuen uns alle auf das nächste Frühjahr und hoffen, das dann auch Diana glücklich in ihrem Element schwimmt.

Samstag sitzen wir dann ganz früh im Flieger …. Damit geht eine schöne, wenn auch turbulente Saison zu Ende.

 

Persönlich betreue ich zur Zeit noch intensiv meine Eltern. Deswegen wird es im Blog momentan etwas ruhiger. Ich hoffe hier und da noch einen Film auf YouTube einzustellen. Das Schneiden macht Spass und gibt eine gesunde Ablenkung. Aber viel Zeit bleibt mir momentan leider nicht. Ich hoffe Ihr bleibt uns trotzdem treu und wenn es Fragen gibt, gern hier.

LG Anja und Klaus

Kommentar schreiben

Kommentare: 0