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Wir erleben den Saugeffekt einer Schiffsschraube Log 3 Teil 4

1. Oktober 2017, Sonntag

 

 Laboe - Rendsburg

 31,6 sm

Motorstunden 06:22

 

Guten Morgen Sonnenschein! – Auch wenn sie noch mit ein paar Wolken kämpft, das wird ein schöner Tag für die Kanalfahrt. Ich flitz noch schnell zum Bäcker, denn hier gibt’s leckere Brötchen und auf geht’s.

 

Ein, zwei Segelboote kreisen schon vor der Schleuse und es werden immer mehr. Am besten hört man über Funk (Kanal 12 – Ruf: Kiel Kanal 12) mit. Dann kann man so ungefähr abschätzen, wann denn dann die Sportboote mit geschleust werden. Aber es 

ist auch immer ganz lustig was da so gesprochen wird. Inzwischen kommen auch ein paar Frachter und als größtes Schiff die Europa 2. Ein Standup Paddler, der die Schleusenzufahrt kreuzt, sorgt für Aufregung bei der Berufsschifffahrt. - Viel los hier heute Morgen. 

Und nach einer guten Stunde leuchten dann die zwei weißen Lichter für die Sportschifffahrt. Die Wettfahrt auf die Schleuse beginnt. So etwas habe ich bis dato noch nicht erlebt. First come, first go wird hier nicht berücksichtigt. Wer das schnellste Boot hat gewinnt. Gut das wir ein paar Pferdchen mehr im Bauch haben. – Ich hätte mich sehr geärgert, denn wir waren das dritte Boot in Warteposition.  An den Steg passen 4 Boote, alle anderen sollen ins Päckchen. Über die Lautsprecheranlage machen die Schleusenwärter Druck. Wir sollen uns beeilen, wer sich nicht traut, soll eben auf die nächste Schleusung warten. Tatsächlich zögern ein paar. Das ist das erste Mal, das wir zu zweit schleusen. Klaus möchte unbedingt den letzten Platz am an Steg. Ein paar Segler ziehen durch bis zum ersten Boot und gehen dort ins Päckchen. Bei uns kommt noch ein Boot längsseits. Ich habe mir die Festmacher schon Mitschiffs gelegt, damit ich sie beide mit übernehmen kann. Die FairLady ist sehr hoch und mir bleibt nichts anders übrig als auf den Steg hinab zu springen. Dieser ist diesmal mit einem komischen schwarzen Film überzogen, auf dem ich erstmal ausrutsche....dann schnell festmachen. Das klappt mit meinem neuen Knoten, dem Dick Turpin’s Knot, auch sehr schnell und hervorragend. Kann ich Euch nur wärmstens empfehlen. Er ist super schnell gemacht, lässt sich gleich auf die richtige Länge einstellen und ist leicht wieder gelöst. Mein absoluter Lieblingsknoten zum vorübergehend festmachen. – Manche kennen ihn vielleicht auch aus dem Reitsport.

Normalerweise sollten die Sportboote jetzt die Schleuse zuerst verlassen. Über den Funk, hören wir aber, das der Schleusenwärter dem Frachter, der vor uns Sportbooten liegt, die Anweisung gibt zuerst auszufahren. Als dieser dann seine Props anwirft, dürfen wir das erste mal den Saugeffekt dieser miterleben. Die fünf Segelboote, welche, schön an einander festgemacht, hinter dem Frachter liegen, bilden durch den Sog keine gerade Linie mehr, sondern treiben, das äußere Boot voran auf das Heck des Frachters zu. Hektik bricht aus. Man versucht, sich enger an den nächsten heranzuziehen…es geht alles gut. Aber ich bin schon froh, das wir nicht direkt in der ersten Reihe liegen.

 

Wie immer fahre ich aus der Schleuse, während Klaus die Leinen klarmacht.

Bei herrlichem Sonnenschein schippere ich uns gemütlich durch den Kanal. Bei Sonnenschein mag ich diese Fahrt sogar ein bisschen. Die Landschaft zieht an einem vorbei. Am Ufer sind viele Fußgänger und Radler unterwegs. Hier und da sitzt ein Angler. Alles wirkt so friedlich. Ausnahmsweise verwöhnt mich mein Ehemann mit Tee und hat selbst die Nase in sein E-Book gesteckt.    

An der Radar Insel machen wir einen kleinen Zwischenstopp.  Wir haben erfahren, dass man hier tanken kann und tatsächlich, selbst am Sonntag wird man hier super nett bedient. Wir interessieren uns für das Winterlager und Klaus bekommt sogleich eine Führung von dem super rüstigen und über 90zig jährigen Eigentümer.

 

Dann geht es weiter zur Marina Rendsburg  und siehe da, ich bekomme mein Petroleum Blau.

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Kommentare: 1
  • #1

    Reinhardt Gennies/SY Caipirinha (Donnerstag, 14 Dezember 2017 01:24)

    Die Hallenlagerung RaderInsel könnt Ihr vergessen - reiner Nepp und nur "offene Verträge" - jedenfalls war das - ähnlich Neustadt/AncoraMarina - das Angebot für unsere 16 m Segelyacht. Völlig inakzeptabel!
    Liebe Grüße
    Reinhardt