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Düse im Fehmarnsund/Insektenüberfall

Kieler Förde
Kieler Förde

Fr/Sa, 08.06.-09.06.

 

 Hat man uns nicht gesagt, der Wind weht auf der Ostsee im Sommer meisst von West. Nun ich kann das so gar nicht bestätigen – aber vielleicht ist das Wetter ja auch kaputt...

 

Nach einem perfekten Ablegemanöver mit Eindampfen in die Vorspring geht es auf die Kieler Förde. Fast spiegelglatt ist das Wasser. Noch liegt der Morgendunst über allem und die sonst so befahrene Förde liegt traumhaft schön vor uns.  Ab Laboe werden die Wellen länger und minimal höher. Wir gehen auf Kurs Ost, setzten Gross und Genua bei gut 10kn NO und prompt schläft der Wind auf 6kn ein. Dann bleibt die Unterwasser Genua halt an....

Marine Denkmal Laboe, Kieler Förde
Marine Denkmal Laboe am Ausgang der Kieler Förde

Wir entscheiden uns 2 Nächte auf Fehmarn zu verbringen und fragen die FB Crew um Rat, denn wir möchten uns Fahrräder ausleihen und die Insel erkunden. Umgehend bekommen wir einige gute Tipps.

 

Kurz vor Fehmarn passieren wir mit der FairLady das erste Mal den 11. Längengrad – wir sind wirklich auf dem Weg nach Osten -  yeah!!!! Und dann sichten wir Schweinswale an Backbord – bringen sie uns Glück für unsere Reise?

 

Wir entscheiden uns für einen der Häfen vor der Fehmarn Sundbrücke, revidieren unsere Entscheidung aber, als wir kurz vor Ansteuerung der Bucht, von einem Insekteninferno (stechende und nicht stechende - gruselig) heimgesucht werden. Vielleicht, haben wir die Hoffnung, ist es auf der anderen Seite der Insel besser und entscheiden bis Burgstaaken weiter zu segeln. 

Fehmarnsundbrücke, Winga87
Fehmarnsundbrücke voraus

Und dann passiert etwas, womit wir gar nicht gerechnet haben. Die Segel sind schon unten, da frischt der Wind auf gut 17kn auf - natürlich von vorne. Wie wir später erfahren, lässt es hier öfter mit 1-2 Bf mehr pusten. Ein Düseneffekt, der sich zwischen Fehmarn und dem Festland bildet. Man lernt nie aus.

Direkt nach der Brücke setzen wir noch Mal die Genua, denn um Burgstaaken anzulaufen, müssen wir auf Grund der Tiefe eh erst den Kurs etwas südlicher setzen. 12kn bläst es noch als wir nach 9 ½ Std. auf dem Wasser, in Burgstaaken längsseits in der Marina festmachen.– Ich bin stolz auf uns. 2 Jahre hat es gedauert, aber so langsam werden wir ein eingespieltes Team. UND keine Insekten, null -nada, yippy!!!!

Marina Burgstaaten, Fehmarn
Marina Burgstaaken

 

Hafentag

 

Früh am Morgen schleicht sich Klaus von Bord und kommt mit einem Kilo Dorsch zurück! Mal wieder hat er die Fischer abgepasst, als sie gerade in den Hafen kommen. Gut gemacht! Das Abendessen ist gesichert.

Fischereihafen Burgstaaten, Fehmarn
Fischereihafen Burgstaaken

Wir vertrödeln den Morgen, kommen nicht so recht in die Pötte und als wir dann endlich am Fahrradverleih am Silo sind, sind alle Räder weg. Mist! Aber dann bekommen wir den Tipp, dass es wohl noch einen kleinen privaten Verleih gibt und siehe da, eine halbe Stunde später radeln wir nach Burg.

Rathaus von Burg, Fehmarn
Rathaus Burg, Fehmarn

Das Städtchen an sich ist richtig schnuckelig - wenn es nicht so kolossal von Touristen überlaufen wäre. Wir holen uns einen kleinen Snack und folgen dem Radweg weiter bis Puttgarden um uns den grossen Fährhafen anzuschauen. Nun ja, das hätten wir uns sparen können, gäbe es dort am Hafen nicht dieses riesige dänische Hausboot, das einen Supermarkt beherbergt. Wir wollen eigentlich nur Wasser, staunen aber nicht schlecht als uns Leute mit überdimensionierten Einkaufswagen entgegenkommen, voll mit Alkohol jeder Couleur. Und dann werden wir, IKEA mässig durch den ganzen Laden, welcher eine Verkaufsfläche von sage und schreibe 6000qm hat, geführt. Vier Stockwerke NUR Alkohol, bestimmt 150 qm nur Rum, nur Gin, nur Whisky, Sekt, Wein, Mischgetränke und dann kommt das Dachgeschoss, na was glaubt Ihr?! – Nur Süsses! Hier habe ich endlich mal fotografiert – man muss ja Prioritäten setzten ;-) Dann geht es mit der Rolltreppe wieder runter zu den Kassen und hier, endlich, finden wir ein paar Softgetränke und Wasser....

Von Puttgarden schlagen wir uns zur Ostküste durch und folgten einem landschaftlich wunderschönen Radweg, über den höchsten Punkt Fehmarns, entlang der Küste. Schade das wir so spät aufgebrochen sind, sonst hätten wir uns noch mehr Zeit lassen können. Den Leuchtturm Staberhuk müssen wir auslassen, weil uns eine schwarze Unwetterfront nun doch immer näherkommt und wir nicht das Risiko eingehen wollen mitten im Nichts von einem Gewitter überrascht zu werden.

Was ich vermisse sind die Reetdächer. Das letzte Mal war ich vor 35 Jahren auf Fehmarn. Ich meine, da hätte es noch viel mehr reet gedeckte Häuser gegeben.

Zurück auf der FairLady kocht Klaus uns den leckeren Dorsch und wir planen unsere Fahrt für Morgen. Zumindest für den Vormittag ist wieder kaum Wind angesagt. Dann werden wir halt spät auslaufen.....

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