Seekrank und Segeln?! - Wie gehe ich damit um?

Ja, erstaunlich viele Segler haben mit der Seekrankheit zu kämpfen. - Leider gehöre ich dazu. Aber nichts kann dieses Gefühl von Glück und Freiheit trüben, wenn einmal die Segel gesetzt sind….

 

 Ende Mai stehen aber 2,5 Tage Intensivtraining auf einer 40 f Yacht an. Oh je, ich brauch doch immer ein paar Tage, bis ich Seefest bin.

Normalerweise hilft mir Cocculus dieses Übel in den Griff zubekommen, aber jetzt muss ich von Tag Eins seefest sein, also was tun?!

 

Ich gehe zur Apotheke, doch hier in Alpennähe beschäftigt man sich wohl mehr mit anderen Themen und ich merke schnell, so ganz sicher ist man sich nicht. Also wird auch noch mal das Facebook Kollektiv zu Rate gezogen. Fazit: Keiner weiss wirklich was. Aber jeder hat so seine eigenen Mittelchen.

Manche schwören auf Antihistima (sind in den Reisekrankheitstabletten  enthalten), andere greifen auf natürliche Mittel zurück. Reisekrankheitstabletten schliesse ich aus, da sie mich Müde machen. Da wäre mein Ziel für 2 Tage topfit zu sein verfehlt. – Ich gehe mit den anderen Empfehlungen noch einmal zur Apotheke und decke mich mit 5! Verschiedenen  Möglichkeiten ein😉. Siehe Foto.

 1.    500mg reines Vitamin C

 2.    Ingwer Bonbons ( diese sind extra für Reise empfohlen)

 3.    Cocculus C30 ( D6 für schnelle Wirkung)

 4.    Sea-Band (Akupunkturband)

 5.    Kaugummis gegen Reisekrankheit

 

3 Tage vorher nehme ich bis zum Ankunftstag das Vitamin C. Keine Ahnung in wie fern das jetzt geholfen hat. Am ersten Segeltag lege ich die Akupunkturbänder an und auf geht's. Eine leichte Übelkeit kommt auf, als ich unter Deck muss, um die Navigation ( Karte und Kompass ) zu machen. Aber nicht halb so schlimm wie früher. Ein bisschen hilft das Seaband! Anja, da musst Du jetzt durch, du willst ja was lernen. Also schnell die Cocculus dazu und ich glaube es selber kaum. Ich stehe bei voller Fahrt mit Dreieck und Zirkel am Navitisch unter Deck. Es geht mir nicht spitzenmässig, aber gut! Zumindest merken meine Mitsegler nicht, das mir noch leicht flau ist. 😉

Am nächsten Tag setze ich noch meine Ingwer Bonbons ein – unglaublich aber die Übelkeit ist komplett weg. Ich verzichte auf Cocculus und nehme zu dem Sea-Band nur die Ingwer Bonbons. Diese halten nicht solange vor. Ich muss immer wieder welche nehmen, aber dann ist die Übelkeit schlagartig weg.

Zudem habe ich während dieser Tage nur mildes Essen zu mir genommen, viel stilles Wasser getrunken und sehr viel Spass gehabt!!!!

Mein Fazit ist, Sea-Band, Cocculus und Ingwerbonbons werde ich in dieser Kombination jetzt immer dabei haben um den Törn von Anfang an zu geniessen.

Aber dies sind keine Patentrezepte. Manche Segler sprechen nicht auf Akupunktur an, andere nicht auf Homöopathie, die nächsten verspüren keine Müdigkeit  bei den Chemie Keulen, andere schlafen nur. Man muss einfach ausprobieren, was bei einem am Besten wirkt…….

Nachtrag 29.04.2017

Wer mit Homöopathie normalerweise gut zurecht kommt, für den hier noch ein kleiner Leidfaden, falls Cocculus nichts bewirkt:

Cocculus D6 / C12

 

 

Petroleum D12

 

 

Tabacum D12

 

 

Colchicum D6

 

Generell hilft die D6 Potenz (alle 1-4std.) schnell , C12 hat eine Langzeitwirkung und sollte schon vor dem Törn genommen werden. Wenn Cocculus nicht anspricht, schaut unten weiter.

falls Ihr unter Motor unterwegs seid, kann der Abgasgeruch Übelkeit hervorrufen. Hier alle 4-6 Std. D12

Euch ist sterbensübel, aber euch geht es an der frischen Luft besser, versucht es zusätzlich mit Tabacum

andauerndes Würgen und Erbrechen, aber Ruhe und Wärme tut Euch gut, dann hilft zusätzlich eventuell Colchicum D6 alle 2-6 Stunden.


Petroleum werde ich jetzt auch an Bord haben, da meiner Tochter auf einer Fahrt unter Motor tatsächlich von den Abgasen übel wurde. Den Tipp bekam ich von einer Blog Leserin - vielen Dank dafür.

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Kommentare: 1
  • #1

    Fritz Zettler (Donnerstag, 11 August 2016 14:19)

    ... also ich finde es klasse dass die Anja hier aus der Praxis berichtet und es auch getestet hat ... so glückliche Menschen wie ich die mit Seekrankheit nichts am Hut haben können so auch Mitseglern helfen die dieses Übel erfasst ...
    ... danke Anja ... und weiter so ... und immer Spaß beim Segeln ...