Dienstag, 30.07.2019
Leba - Wladyslawowo.
50,1 sm
7 h
5:20h Diesmal sind wir die Ersten, die die Leinen loswerfen. – Belohnt werden wir mit einem wunderbaren Sonnenaufgang über der Ostsee. Während über der Küste der silberne Morgennebel wabert und die Landschaft märchengleich erscheinen lässt, glüht die Ostsee in Gold- und Orangetönen. Welch ein Kontrast. Das sind diese unbeschreiblichen Momente, die mir das Herz öffnen und mich mit absolutem Glück erfüllen. Ein Kribbeln von den Zehen bis zur Nasenspitze… – Schwer nach zu vollziehen, dass das für manchen ein prallgefülltes Konto ist ;-)
Als um 5:50h der Wind auf sage und schreibe 7kn zunimmt, setzen wir Gross und Genua, lassen den Mr. Volvo aber mitschieben. Gegen 8:00 hat sich der Himmel endgültig zugezogen. Ich bin allein an Deck. Der Rest der Mannschaft schläft. Wie schon öfter auf diesem Törn, soll der Wind und die Wellen im Laufe des Nachmittags zunehmen. Nun inzwischen haben wir gut 1,5m Welle!
Da die Wellenperiode schön lang ist, tangieren mich die Wellen nicht mehr so – im Gegenteil, ich geniesse dieses sanfte Auf und Ab sogar. Auch der Pinnenpilot scheint mit den Gegebenheiten gut klar zu kommen. Er hält den Kurs und ich schaue nur nach Hindernissen aus.
Gegen 9:00h taucht die Dolfijn, mit der wir wieder über Funk Kontakt haben, am Horizont auf. Länge läuft nun mal ;-)
Um 11:40h haben wir die Segel eingeholt und nehmen Funkkontakt mit Wladylawowo auf. Das erste Mal bekommen wir keine Antwort und dann nur auf polnisch. In der Hafeneinfahrt herrscht Betrieb wie auf einer Kirmes. Ohne Unterlass fahren Vergnügungsboote und Jet Skis ein und aus. Die Welle ist hier steiler als weiter draussen und unsere Lady wird ziemlich hin und her geschaukelt. Was sollen wir machen?Die auslaufende Schifffahrt hat Vorrang. 20 min versuchen wir immer wieder eine Lücke zu finden. Inzwischen sehe ich sogar schon die Dolfijn ihre Segel bergen. Als ich das nächste Vergnügungsboot zurückkommen sehe, beschliessen wir uns einfach dranzuhängen und zack sind wir drin. Wir haben gerade festgemacht, da kommt auch schon die Dolfijn.
Wir können unseren Stromadapter nicht finden, den wir hier das erste Mal brauchen. Sietse hat 2 an Bord und leiht uns einen. Glück gehabt, denn wie es aussieht, bleiben wir hier wieder länger….
Das war ganz schön aufregend für uns. Jetzt gilt es erst mal den Hafen zu entdecken.
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Susanne (Mittwoch, 23 Oktober 2019 16:49)
I just love your blog. You write so we'll, I can feel the movement of the Lady.
Jolanda Sprokholt (Mittwoch, 23 Oktober 2019 21:47)
Wieder schon geschrieben. Ich erlebe alles wieder mit.
Anja (Mittwoch, 23 Oktober 2019 22:22)
Thank you to both of you! I am glad you enjoy!
love Anja