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Kontaktlinsen oder Gleitsichtbrille

 

 Wie komme ich auf die Idee über das Thema Kontaktlinsen in einem Segler Blog zu schreiben? Nun, vor gut einem Jahr hatte ich mit anderen Seglern eine Diskussion über das Für und Wider von Kontaktlinsen. Mir persönlich sträubten sich die Nackenhaare, schon bei der Idee, mir etwas bewusst ins Auge zu stecken......

 

Was hat sich geändert?

 

Seit gut 13 Jahren trage ich nun Brille – meine Arme wurden irgendwann einfach zu kurz ;-) Eine reine Lesebrille kam für mich nie in Frage, denn die hätte ich eh nur immer gesucht. Und allein die Vorstellung, die Brille auf der Nasenspitze zu tragen, während ich durch den Supermarkt husche – nicht mein Ding. Also entschied ich mich gleich für eine Gleitsichtbrille, auch wenn die Fernsicht nicht mehr 100% war, wäre das nicht unbedingt nötig gewesen. Doch so habe ich mich, da noch nicht so extrem starke Gläser, schnell an die Gleitsichtbrille gewöhnt und sie gehört seitdem wie selbstverständlich zu mir. 

 

Leider wurde der Nahsichtbereich im Laufe der Jahre immer schwächer und gerade beim Wandern oder auch auf dem Boot, stellte ich mit dem Zunehmen der Glasstärke im Nahbereich eine gewisse Unsicherheit beim Auftreten auf unebenem Grund fest. Das führte unweigerlich zu Unsicherheit.

 

Über Kontaktlinsen habe ich nie nachgedacht. Schon alleine das man sich da etwas ins Auge stecken sollte, gruselte mich. Dazu kommt, dass mich im Frühjahr die Pollen ärgern und meine Augen zur Trockenheit neigen.

 

Und dann wollte meine Teenager Tochter, die kurzsichtig ist, unbedingt Kontaktlinsen. Beim Optiker ist Ihr der Umgang mit den Linsen sehr gut erklärt worden und bald war es für sie Routine. – Ich kam ins Grübeln. Wenn sie das kann, dann sollte ich den Umgang mit den Linsen doch auch lernen. Zumal ich im Sommer, beim Segeln, fast meine teure Gleitsichtbrille versenkt hätte. - Doch der Gedanke, sich etwas ins Auge zu setzen, liess mich doch noch etwas Abstand nehmen.

 

Bei der nächsten Kontrolle hatte ich ein Gespräch mit meinem Augenarzt und irgendwann habe ich mich durchgerungen, mal zum Optiker zu gehen. Dort bekam ich nach einigem Probieren ein paar Probelinsen mit nach Hause. Ich muss zugeben, es war ein Akt, bis ich den Dreh raushatte und das Auge auch offen blieb, wenn sich mein Finger näherte. Auf einem Auge hatte ich immer das Gefühl etwas im Auge zu haben. Auch war die Sehkraft im Nahbereich nicht so optimal. Ich war ein bisschen desillusioniert. Eine Woche später war ich wieder beim Optiker. Er schaute sich mein Problem an und schlug mir vor, noch einmal eine andere Marke mit anderer Stärke auszuprobieren. Das funktionierte jetzt viel besser. Ich entschied mich dafür, die Linsen auszuprobieren und mit aufs Boot zu nehmen.

 

Fazit: ich hätte nie gedacht, dass ich das mal sage ;-) Ich bin froh es doch mal versucht zu haben. Im Nahbereich die Instrumente ablesen oder in die Ferne schauen, klappt wunderbar. Da man durch die Linsen anders schaut, als durch eine Brille, bin ich wieder trittsicher und das ewige Wechseln zwischen Brille und Sonnenbrille ist auch hinfällig. Jetzt brauch ich nur noch eine normale Sonnenbrille.

Zum Wandern, Skifahren oder Segeln geht es nur noch mit den Kontaktlinsen.

Abends, wenn im Cockpit Ruhe eingekehrt ist, kommen die Linsen aber raus, denn nach ein paar Stunden, vor allem wenn die Augen trocken werden, nerven sie mich.

 

 Im Alltag allerdings greife ich immer noch auf die Brille zurück. Der Lesenahbereich ist dann doch das angenehme bisschen schärfer.

 

Vor zwei Jahren noch absoluter Kontaktlinsengegner habe ich mich tatsächlich bekehren lassen; wenn Ihr eine Gleitsichtbrille tragt, ist das zumindest beim Sport, gar keine schlechte Alternative. 

 

Könnt Ihr es Euch vorstellen oder habt Ihr Kontaktlinsen? Was sind Eure Erfahrungen.

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Kommentare: 2
  • #1

    Günter Illers (Sonntag, 24 März 2019 12:57)

    Hallo Anja, seit 50 Jahren bin ich "Brillenschlange" und habe mich daran gewöhnt, auch der Wechsel verschiedener Brillen mit verschiedenen Gleitsichteigenschaften klappt problemlos. Beim Starkwindsegeln geht's kaum ohne Schutzbrille, bei Sonne sowieso. Auf der anderen Seite: Ich habe noch nie Linsen getestet, vielleicht sollte ich es einfach mal probieren. Viele Grüße Günter

  • #2

    Anja/FairLady (Sonntag, 24 März 2019 18:54)

    Danke für Deine Rückmeldung, Günter. Ich denke, wichtig ist ein guter Optiker. Es wird vieles leichter wenn man nicht immer Brillen wechseln muss. Besonders merke ich es aber beim Gehen in unwegsamen Gelände. Ich gehe wieder sicher und habe keine Angst daneben zutreten. Das ist natürlich auf dem Boot auch wichtig. Gruss Anja