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Saisonende mit Sturmtief Xavier Teil 7

4. Oktober 2017, Mittwoch   

 

Morgens kommt Andreas an Bord und empfängt uns herzlich zurück. Wir besprechen die Arbeiten für das Winterlager und über das Abriggen und Kranen. Andreas wird alles beaufsichtigen, damit wir nicht noch mal extra anreisen müssen. Später kommt noch der Rigger vorbei, der das Abriggen übernehmen soll.

 

Wir schlagen die Segel ab. Das Schiff

 

wird aufgeräumt, gesäubert, Klaus kümmert sich um den Ölwechsel, alle Filter und die Wasserpumpe bekommt noch einen neuen Impeller.

 

Abends kochen wir das letzte Mal in dieser Saison an Bord.

5. Oktober 2017, Donnerstag

 

Heute Nachmittag müssen wir unser Auto in Hamburg abholen.

Morgens ist es noch Trocken, doch am Nachmittag soll wieder eine Regenfront durchziehen. Windyfy zeigt Böen bis zu 40 kn an. Soll die Saison aufhören, wie sie begonnen hat?!

 

Tatsächlich setzt mittags starker Regen ein. Wir bestellen uns ein Taxi zum Yachthafen, das uns zur S-Bahn fahren soll, da wir nicht klitschnass durch Hamburg laufen wollen. Wir sitzen in der Bahn und der Wind frischt merklich auf. Ich scherze noch: Hört die Saison auf, wie sie begonnen hat –nicht das wir gleich im Zug festsitzen, weil die Bäume wieder auf die Schienen fallen…. Wir schaffen gerade eine Station, dann hält der Zug auf offener Strecke, genau aus diesem Grund. Der Zugführer hat wenigstens Humor und verkürzt uns die einstündige Wartezeit mit seinen humorvollen Zwischenberichten. Wir sind ein lustiges Trüppchen in unserem Abteil und haben viel zu lachen, obwohl es immer kühler wird, da die Wagen auch keine Stromversorgung mehr haben. Nach einer guten Stunde werden wir von der Feuerwehr evakuiert und haben das Glück, gleich in einen Bus umsteigen zu können, der uns unserem Ziel, der Autovermietung, näher bring.

 

Auf dem Rückweg nach Wedel, sehen wir die Schäden und hören im Radio welches Caos das Sturmtief Xavier (es hat schon einen Namen) über Hamburg angerichtet hat. Nach Angaben der Feuerwehr fällt in Hamburg ein Baum auf das Auto einer Frau. Später sehen wir das mini Auto am Straßenrand. Der Baum liegt noch quer auf dem Dach, an beiden Seiten abgesägt. In Hamburg werden im Laufe des Nachmittags mindestens zehn weitere Menschen verletzt. Die Feuerwehr ist im Dauereinsatz. Wir hören, dass sie wegen mehrerer eingeklemmter Personen und umgestürzter Bäume zu mindestens 800 Einsätzen gerufen wurden. Einer dieser Einsätze war unsere Bergung aus der S-Bahn. Vielen Dank!  (Die S1 bis zum Flughafen fuhr den ganzen Tag nicht mehr.)

 

 Aus unserer Tour, die 2,5 Stunden dauern sollte, wurden fast 6 Stunden. Wir holen uns in Wedel ein Take Away beim Asiaten und fahren zum Boot, in der Hoffnung das es der Lady gut geht - Sie schaukelt unbeschadet am Steg...wie sagt ein Segelkamerad:"Ihr lasst dieses Jahr aber auch nichts aus!" Sieht so aus ;-)

 

6. Oktober 2017, Freitag

 

Die Lady wird leergeräumt, der Schlüssel bei Andreas abgegeben und dann machen wir uns auf die lange Fahrt nach Hause.

 

Diesmal klappt alles hervorragend und eine Woche später liegt die Lady im Trocknen in ihrem Winterlager.

 

Da es diesen Herbst noch viel zu tun gibt, hänge ich mit Blog und Bildbearbeitung etwas nach. Vor allem das Filmmaterial liegt mir schwer im Magen. Da hat sich doch etwas angesammelt. – Und weiss ich doch, das mein Papa schon freudig auf die fertigen Filme wartet, da er so wenigstens etwas von unseren Abenteuern auf der FairLady mitbekommen kann.

 

Ich wünsche Euch allen ein tolles 2018, fair winds in allen Lebenslagen und hoffe Ihr begleitet uns weiterhin.

 

Eure Anja/FairLady

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